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Das EEPROM-Setup der EWS64:
Die Qual der Wahl

Inhalt:
  1. Einführung EEPROM-Setup
  2. Wie ändere ich das EEPROM-Setup ?
  3. Was sind "besten" Settings ?
  4. Tabelle aller möglichen EEPROM-Settings
  5. Beispiel für eine mögliche IRQ- und DMA-Verteilung in einem "vollen" System
  6. Hilfe für PC's mit zuwenig freien IRQ's

1. Einführung EEPROM-Setup

Die EWS64 hat ein Feature, welches bei Soundkarten einzigartig ist:
Sie selber können bestimmen, wie sich die EWS64 beim Motherboard anmeldet und somit Einfluß darauf nehmen, welche und auch wieviele Ressourcen (Interrupts, DMA's und Adressen) von der EWS64 verwendet werden.
Dies ist in vielen Fällen höchst praktisch: Ich selber betreibe z.B. meine EWS64 XL zusammen mit einer Terratec Base 1:
beide Karten "verbrauchen" dabei zusammen insgesamt 5 Interrupts, 3 DMA's und unzählige Adress-Bereiche (E/A) - Dank geschicktem EEPROM-Setup aber alles kein Problem !
Details zu meiner eigenen Rechner-Konfiguration finden Sie weiter unten unter
5. Beispiel für eine mögliche IRQ- und DMA-Verteilung in einem "vollen" System.

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2. Wie ändere ich das EEPROM-Setup ?

Prinzipiell gibt es 2 verschiedene Möglichkeiten, die EEPROM-Settings der EWS64 zu ändern:
  1. Unter DOS mit den mitgelieferten Programmen "EWS64CFG.exe" (für EWS64 L/XL/XXL) bzw. "64SCFG.exe" (für die EWS64 S).
  2. Unter Windows 9x (nicht unter 2000/XP !) und NUR bei der EWS64 L/XL/XXL durch Aufruf von "Setup" im EWS64-Control-Panel
    (bei der EWS64 S fehlt diese Möglichkeit!).
Für eine Erstinstallation der EWS64 empfehle ich dabei unbedingt die 1. Methode:
Dazu erstellt man vor dem Einbau der EWS64 eine bootfähige DOS-Diskette, auf der sich das Programm "EWS64CFG.exe" (bzw. "64SCFG.exe" für die EWS64 S) befinden muß. Dann stellt man im Motherboard-BIOS die Boot-Reihenfolge auf "A,C", macht den Rechner aus und trennt ihn vom Netz (220 V). Jetzt wird die EWS64 eingebaut und der Rechner anschließend von der vorbereiteten Bootdiskette hochgefahren.
Nach dem Booten von dieser Diskette kann das EEPROM der EWS64 nun durch Aufruf der Programms EWS64CFG nach Belieben konfiguriert werden. Ist dies geschehen, sollten Sie Ihren Rechner zunächst komplett ausschalten. Danach wird ein Neustart fällig (die Diskette muß jetzt entfernt werden). Beim anschließenden Windows-Neustart kann die EWS64 nun ganz normal installiert werden, wobei von der EWS64 die gerade eingestellten Ressourcen verwendet werden.
Anmerkung:
Die Programme EWS64CFG.exe (bzw. 64SCFG.exe für die EWS64 S) dürfen Sie keinesfalls in einer DOS-Box ausführen ! Hierzu ist zwingend "reines" DOS erforderlich.

Die 2. Methode (NUR: EWS64 L/XL/XXL) empfiehlt sich eher für nachträgliche kleinere Änderungen des EEPROM-Setups:
Klicken Sie dazu im EWS64-Control-Panel auf "Setup" und ändern Sie anschließend die gewünschten Einstellungen. Danach wird Windows übrigens automatisch neu gestartet.
Diese 2. Methode hat allerdings einen wesentlichen Nachteil:
Beim anschließenden Windows-Neustart wird die EWS64 grundsätzlich immer als "neue Hardware" erkannt und und die Treiber werden komplett neu installiert. Dabei gehen alle Ihre bisherigen EWS64-Einstellungen (Wave Play Buffer Latency, Anzahl der Virtual Channels, alle MIDI-Einstellungen...) verloren und müssen anschließend neu eingestellt werden !
Auch für nachträgliche Änderungen ist deshalb Methode 1 oft empfehlenswerter:
Bei einer nachträglichen Änderung per Bootdiskette können Sie "Glück" haben: Insbesondere bei nur wenigen Änderungen werden diese Einstellungen nach dem Neustart von Windows oft einfach übernommen, ohne daß die Treiber neu installiert werden. Dann bleiben Ihnen auch alle selber eingestellten EWS64-Settings erhalten.
Fazit:
In fast allen Fällen ist Methode 1 die bessere Alternative !

Bekannte Probleme beim EEPROM-Setup
Manchmal kann es vorkommen, daß Sie weder mit "EWS64CFG.EXE" (bzw. 64SCFG.EXE speziell für die EWS64 S) noch mit "Setup" aus dem EWS64-Controlpanel (nur bei der EWS64 L/XL/XXL) Zugriff auf das EEPROM der EWS64 erhalten! Jeglicher Versuch einer Änderung der EEPROM-Einstellungen bricht dabei mit einer Fehlermeldung ab und macht Ihnen eine Änderung erst einmal unmöglich!!!
Technische Info dazu:
In diesem Fall "beißen" sich die EWS64-EEPROM-Einstellungen derart gravierend mit den Motherboard-Settings, daß die EWS64 nicht mehr richtig vom BIOS des Motherboards erkannt werden kann und darum anschließend auch nicht richtig funktioniert. Gerade bei "gebrauchten" EWS64, bei denen das EEPROM bereits abweichend zu den Werkseinstellungen "umprogrammiert" worden ist, kann dieser Fall leicht auftreten!
In diesem Fall bleiben Ihnen folgende zwei Möglichkeiten:
1. Zunächst sollten Sie versuchen (geht nur mit EWS64 L/XL/XXL, nicht mit der EWS64 S !), Ihre EWS64 L/XL/XXL mithilfe des DOS-Programms "EWS64NEU.EXE" (zu finden im Treiberbereich der EWS64 L/XL/XXL auf der Terratec Homepage) zurück auf die "EEPROM-Werkseinstellungen" zurückzusetzen.
Erfahrungsgemäß kann "EWS64NEU.EXE" (allerdings nur per DOS-Bootdiskette!) oft eine EWS64 L/XL/XXL selbst dann "reanimieren", wenn "EWS64CFG.EXE" bereits nicht mehr funktioniert.
2. In besonderen "Härtefällen", bei denen selbst "EWS64NEU.EXE" streikt, bleibt Ihnen als letzte Möglichkeit noch, das EEPROM der jeweiligen EWS64 AUF EINEM ANDEREN RECHNER (mit ISA-Slot) umzuprogrammieren!
Das geht schnell und einfach per DOS-Bootdiskette mit "EWS64CFG.EXE" oder besser "EWS64NEU.EXE" -
irgendeinen Bekannten mit einem Rechner mit ISA-Slots haben doch auch Sie bestimmt noch!
Danach sollten Sie das EEPROM-Setup Ihrer EWS64 wieder an Ihrem eigenen Rechner durchführen können.

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3. Was sind die "besten" Settings ?

ACHTUNG: am 17.09.2002 von mir zuletzt geändert !

Diese Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden, da dies immer von den jeweiligen Gegebenheiten abhängt.
Hier kann ich nur einige Tips geben: Weitere Tips von mir finden Sie in der Spalte "Kommentar" der folgenden Tabelle.

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4. Tabelle aller möglichen EEPROM-Settings

Die folgende Tabelle enthält alle möglichen Settings der EEPROM-Einstellungen, die bei einer EWS64 L/XL/XXL bzw. einer EWS64 S einstellbar sind.
Zudem finden Sie hier nähere Erläuterungen und Einstellungs-Tips für die einzelnen Settings.

Anmerkung 1:
IRQ 12 können Sie nur dann für die EWS64 (nur: EWS64 L/XL/XXL!) verwenden, wenn Sie eine serielle Maus oder USB-Maus haben oder aber Ihre PS/2-Maus per Adapter an einem seriellen Port angeschlossen haben.
Bei der EWS64 S ist IRQ 12 nicht verfügbar.

Anmerkung 2:
IRQ 9 sollte auf manchen Motherboards vermieden werden
(Nähere Infos dazu finden Sie unter Tip 6 sowie bei meinen Anmerkungen zu Motherboards mit BX-Chipsatz).

Anmerkung 3:
IRQ 10 kann NUR bei der EWS64 S gewählt werden -
Bei der EWS64 L/XL/XXL ist IRQ 10 nicht verfügbar !

Anmerkung 4:
Die Einstellung '---' bei der EWS64 S entspricht der Einstellung 'None' bei der EWS64 L/XL/XXL (bedeutet jeweils: deaktiviert).

WICHTIG:
Meine momentanen Empfehlungen zum EEPROM-Setup stammen von 05.02.2003 !!!
Alle bisherigen Empfehlungen verlieren hiermit ihre Gültigkeit !



Einstellung Erläuterung mögliche Werte
EWS64 L/XL/XXL
mögliche Werte
EWS64 S
Meine Empfehlungen für EWS64 L/XL/XXL bzw. EWS64 S
WSS I/O Die Ein-/Ausgabe-Adresse, mit welcher der Codec vom Windows Sound System (WSS) angesprochen wird None, PnP, 534, 544, 554, 564, 574, 584, 594, 5A4, 5B4, 5C4, 5D4, 5E4, 5F4, 604 ---, PnP, 500, 510, 520, 530, 540, 550, 560, 570, 580, 590, 5A0, 5B0, 5C0, 5D0, 5E0, 5F0, 600 EWS64 L/XL/XXL: 534
EWS64 S: 500
WSS IRQ Der Interrupt, mit welcher der Codec vom Windows Sound System (WSS) und von Spielen im Soundblaster-Kompatibilitäts-Modus (SB-Modus) angesprochen wird PnP, 5, 7, 9, 11, 12, 15 PnP, 5, 7, 9, 10, 11, 15 EWS64 S/L/XL/XXL: 5
WSS Play DMA Die DMA, über welche das Windows Sound System (WSS) und der SB-Modus Sounds über den Codec wiedergibt None, PnP, 0, 1, 3 PnP, 0, 1, 3 EWS64 S/L/XL/XXL: 1
WSS Record DMA Die DMA, über welche das Windows Sound System (WSS) und der SB-Modus Sounds über den Codec aufnimmt None, PnP, 0, 1, 3 ---, PnP, 0, 1, 3 EWS64 S/L/XL/XXL: 0
FM I/O Die Ein-/Ausgabe-Adresse, mit welcher der Soundblaster-kompatible FM-Synthesizer der EWS64 angesprochen wird 388, PnP 388, PnP EWS64 S/L/XL/XXL: Normalerweise 388, bei einer zweiten Soundkarte mit FM-Synth 'PnP'
SB Pro I/O Die Ein-/Ausgabe-Adresse, mit welcher der Codec im SB-Modus angesprochen wird PnP, 220, 240, 260, 280 PnP, 220, 240, 260, 280 EWS64 S/L/XL/XXL: 220
Game I/O Die Ein-/Ausgabe-Adresse des Gameport None, 201 ---, 200 EWS64 L/XL/XXL: 201
EWS64 S: 200
Bei aktiviertem onboard Gameport 'None' für EWS64 L/XL/XXL bzw. '---' für EWS64 S !
MIDI-1 I/O Die Ein-/Ausgabe-Adresse des EWS64-Synthesizers (MIDI-Play) und von MIDI-Out-1 PnP, 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360 PnP, 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360 EWS64 S/L/XL/XXL: 330; evtl. PnP
MIDI-1 IRQ Der Interrupt des EWS64-Synthesizers (MIDI-Play) sowie des MIDI-In-1 und des MIDI-Out-1 None, PnP, 5, 7, 9, 11, 12, 15 ---, PnP, 5, 7, 9, 10, 11, 15 EWS64 S/L/XL/XXL: 11
MIDI-2 I/O Die Ein-/Ausgabe-Adresse, mit welcher ein MIDI-Synthesizer am MIDI-Out-2 oder am Wavetable-Anschluß angesprochen wird None, PnP, 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360 None, PnP, 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360 EWS64 S/L/XL/XXL: 320 oder 340
MIDI-2 IRQ Der Interrupt des MIDI-In-2 und und des MIDI-Out-2 None, PnP, 5, 7, 9, 11, 12, 15 ---, PnP, 5, 7, 9, 10, 11, 15 EWS64 L/XL/XXL: möglichst 9; sonst 7 oder 12 (evtl. 'None')
EWS64 S: immer '---'
Dig. Control I/O Ein zusätzliche Ein-/Ausgabe-Adresse des EWS64-Synthesizers PnP, 328 PnP, 328 EWS64 S/L/XL/XXL: 328; evtl. PnP

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5. Beispiel für eine mögliche IRQ- und DMA-Verteilung in einem "vollen" System

Am Beispiel meines eigenen Rechners (BX-Board, PII 400, 512 MB RAM, 2-Kanal UW-SCSI) möchte ich Ihnen zeigen, wie man eine EWS64 XL durch geschicktes EEPROM-Setup selbst in einen "vollgestopften" Rechner mit zahlreichen Zusatzkomponenten (2. ISA-Soundkarte, PCI-Netzwerkkarte, ISDN, LPT-MIDI-Interface, PCI Voodoo 2 3D-Beschleuniger) integrieren kann.
Folgende Geräte funktionieren dabei bei mir gleichzeitig: Tabelle meines IRQ/DMA-Setup:

IRQ/DMA Gerät Kommentar
IRQ 3 COM2 Hier ist die externe ISDN-Anlage angeschlossen
IRQ 4 COM1 Hier ist die serielle Maus angeschlossen
(Über ein Adapter könnte hier auch eine PS/2-Maus angeschlossen sein)
IRQ 5 Base 1 WSS Der "Audioteil" der Base 1
IRQ 7 LPT1 Hier ist das Parallelport-MIDI-Interface angeschlossen
IRQ 9 Netzwerkkarte und USB-Controller Diese beiden Geräte betreiben "Interrupt-Sharing"
Der Drucker ist am USB angeschlossen
IRQ 10 Base 1 MIDI Der "MIDI-Teil" der Terratec Base 1 mit dem Ensoniq-Board
IRQ 11 EWS64 MIDI 1 Der "MIDI 1-Teil" der EWS64 (inklusive MIDI Play)
IRQ 12 EWS64 Codec Der "WSS-Teil" der EWS64
IRQ 14 Grafikkarte und SCSI-Controller Diese beiden Geräte betreiben "Interrupt-Sharing"
IRQ 15 EWS64 MIDI 2 Der "MIDI 2-Teil" der EWS64 mit dem DB50XG-Board
DMA 0 Base 1 Record Für Aufnahmen mit der Base 1
(Vollduplex der Base 1 möglich)
DMA 1 Base 1 Playback Für die Audio-Wiedergabe mit der Base 1
(Vollduplex der Base 1 möglich)
DMA 3 EWS64 "WSS Record" und "WSS Playback" Für Aufnahmen und die Audio-Wiedergabe mit dem Codec der EWS64
Beide Werte per EEPROM-Setup auf DMA 3 eingestellt.
(Vollduplex des Codec der EWS64 nicht möglich)
Anmerkung: Der Gameport der EWS64 ist dabei deaktiviert und FM-I/O steht auf "PnP"
(Die Base 1 hat ja ebenfalls einen Gameport sowie einen FM-Synth)

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6. Hilfe für PC's mit zuwenig freien IRQ's

Wenn Sie nach einer Installation der EWS64 Hardware-Konflikte bekommen, weil Sie zuwenig Interrupts für die EWS64 frei haben, ist guter Rat meist teuer...
An dieser Stelle einige Lösungsvorschläge: Zurück zur Übersicht

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